
Emanuel Geibel (1815-1884)
Herbst
Ich sah den Wald sich färben,
Die Luft war grau und stumm;
Mir war betrübt zum Sterben,
Und wußt' es kaum, warum.
Durchs Feld vom Herbstgestäude
Hertrieb das dürre Laub;
Da dacht' ich: deine Freude
Ward so des Windes Raub.
Dein Lenz, der blütenvolle,
Dein reicher Sommer schwand;
An die gefrorne Scholle
Bist du nun festgebannt.
Da plötzlich floß ein klares
Getön in Lüften hoch:
Ein Wandervogel war es,
Der nach dem Süden zog.
Ach, wie der Schlag der Schwingen,
Das Lied ins Ohr mir kam,
Fühlt' ich's wie Trost mir dringen
Zum Herzen wundersam.
Es mahnt' aus heller Kehle
Mich ja der flücht'ge Gast:
Vergiß, o Menschenseele,
Nicht, daß du Flügel hast.
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In diesem Sinne: Poetische Tage....wünscht Euch Luna...
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Hallo Luna,
AntwortenLöschenschön dass du mich gefunden hast. So, bei einer Tasse Tee habe ich mir eine Auszeit genommen, um ein wenig durch deinen Blog zu stöbern...Es gibt viel zu schauen, Interessantes zu lesen....einfach nur schön bei dir.
Liebe Grüße von Monré